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In harmony with the Tao the sky is clear and spacious

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

In harmony with the Tao,
the sky is clear and spacious,
the earth is solid and full,
all creature flourish together,
content with the way they are,
endlessly repeating themselves,
endlessly renewed.

When man interferes with the Tao,
the sky becomes filthy,
the earth becomes depleted,
the equilibrium crumbles,
creatures become extinct.

The Master views the parts with compassion,
because he understands the whole.
His constant practice is humility.
He doesn't glitter like a jewel
but lets himself be shaped by the Tao,
as rugged and common as stone.


Chapter 39, Tao Te Ching (Dao De Jing)
Classic of the Way and Virtue
By Lao Tzu (Laozi)

Translated by Edwin Shaw, 1996

Wie kommen wir zur Ruhe?

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

“The god of dirt
came up to me many times and said
so many wise and delectable things,
I lay on the grass listening
to his dog voice,
frog voice; now,
he said, and now,
and never once mentioned forever."

from, One or Two Things”
― Mary Oliver, Dream Work

Sternstunde Philosophie vom 23.06.2024:

Inmitten einer in neue Unruhe geratenen Welt diskutieren Barbara Bleisch und Wolfram Eilenberger diese Fragen mit der Kolumnistin und Bestsellerautorin Nina Kunz sowie Marcel Steiner, Theologe und Zen-Lehrer.

"Ich will aus dem Hamsterrad raus! ": die Leistungsgesellschaft funktioniert mehr als sie wirklich lebt.

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Wie oft höre ich diesen Satz: "Sven, ich will aus dem Hamsterrad raus!"

Doch anstatt anzuhalten, innezuhalten, plant Erwin schon penibel den nächsten Marathon, recherchiert Trainingspläne, shoppt das beste, neuste Equipment. Gustav quält sich am Wochenende mit den Kollegen und Kolleginnen über hundert Kilometer auf dem Carbon Rennrad - am Abend noch schnell die Auswertung der Daten.

Es muss immer was gehen, was los sein, was passieren, was geleistet werden. So fühlt man sich wertvoll, leistungsfähig - besser als die faulen anderen. Doch die Wahrheit ist: Unsere Gesellschaft funktioniert mehr, als dass sie wirklich lebt.

"I hurt myself today, to see if I still feel." sang Johnny Cash einst.

Und so rennen wir im Hamsterrad und leisten uns langsam zu Tode.

„Das Leistungssubjekt, das sich selbst frei wähnt, ist in Wirklichkeit ein Knecht. Es ist insofern ein absoluter Knecht, als es ohne den Herrn sich freiwillig ausbeutet. Ihm steht kein Herr gegenüber, der ihn zur Arbeit zwingt.“

- Byung Chul Han, aus “Psychopolitik: Neoliberalismus und die neuen Machttechniken


Den Körper mal wirklich spüren, im Ruhemodus?
"Nein Danke, ich kann nicht gut stillsitzen."
Was sehr oft bedeutet: "Ich mag mich nicht spüren."

Denn im aktiven Ruhemodus merken viele Menschen erstmal, wie erschöpft sie wirklich sind und was alles wehtut.

Wie Du aus dem Hamsterrad herauskommst?

Indem Du wieder lernst, zur Ruhe zu kommen.
Indem Du Dir Zeit nimmst, nichts zu tun.
Achtsam pausieren bedeutet, da ist nichts, was jetzt getan werden muss.
Loslassen. Kein Ziel, keine Erwartungen, keine Entscheidungen.
Nur ganz wach und still sein.
Offen und nichts festhaltend.
Wachsam ruhend, in Dir, in der Welt.
Nur das — dieser Moment, so wie es ist, ist schon genug.

Du sagst, das ist langweilig, das reicht Dir nicht?
Dann schau vielleicht noch einmal genauer hin.
Vielleicht hast Du übersehen, welche Schönheit, Reichtum und Fülle in Dir ist und Dich bereits umgibt?

Nimm Dir wieder Zeit für bewusstes Still-Sein. Darin liegt ein großes Energiepotential. Wir schöpfen Kraft in dieser Ruhe. Wir spüren uns wieder und dann können wir auch besser loslassen. Körper und Geist brauchen diese „aktive Ruhe“ (nicht nur Schlaf), um korrekt funktionieren zu können.

Lass die Stille wirken und sie wird Dir etwas zeigen, was kein Smartphone zu zeigen vermag. Die Stille führt Dich ins Hier und Jetzt — in den Moment, in die Fülle des Augenblicks. 

Google Maps kann das nicht. Nur Du selber kannst das.

Pausen machen nicht vergessen. Von Katzen lernen.

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Pausen machen nicht vergessen. Wir sind keine Maschinen - auch wenn die Leistungsgesellschaft uns das gern immer wieder als etwas ganz Grossartiges verkaufen will. Funktionieren, abliefern, um jeden Preis. Es ist reiner Selbstbetrug.

"Das Leistungssubjekt, das sich selbst frei wähnt, ist in Wirklichkeit ein Knecht. Es ist insofern ein absoluter Knecht, als es ohne den Herrn sich freiwillig ausbeutet. Ihm steht kein Herr gegenüber, der ihn zur Arbeit zwingt.“

- Byung-Chul Han: Psychopolitik. Neoliberalismus und die neuen Machttechniken, S. Fischer Verlag

Davon weiß Flash, der Kater, nichts. Er ist immer im Moment und es wird für ihn gesorgt. Und er erinnert mich: immer wieder den Druck rausnehmen, loslassen, seinlassen, einfach sein.

#tierliebe #fürallelebewesen #katzen #katzenliebe #chanting #buddhismus #zen #meditation #slowdown hashtag#gesundheit hashtag#stress hashtag#burnoutprävention hashtag#coaching

New video. Zen Talk: Pain, blame and how Shiva got his blue neck

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Pain, blame and how Shiva got his blue neck and what we can learn from Shivas compassionate action. This video is a talk inspired by a question from a Zen Buddhist practitioner that I answered in a chat, and that I posted in my story, which caused some interest here into the topic.

So here I talk about the subject of pain, suffering, feeling hurt, enduring uncomfortable situations and our tendency to blame others - and how all of this is possible to be transformed in the light of wisdom, that grows from correct practice and insight. Because we are actually quite capable to endure discomfort, pain and suffering without braking or - and that happens mostly - transmitting that suffering to others. We blame others for the feeling that we are having, because those feelings seem too painful to bear and witness.

Zen Buddhist practice was always a way to see beyond our limitations and realize how radical acceptance and compassion are not only possible, but are actually inbuilt powers that we already have. Maybe we just didn’t do the right action yet to unlock those features via software update ;-)

Lockdown Podcast 11- 2020 | Themen: Lockdown, Digitalisierung, Konsum, Meditation uvm.

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

#podcast #mubul5000 #spiritualität

Dramatic entrance. Einfach hingesetzt, Kamera läuft und Mikrofon ist an. Nichts ist geschnitten. Pure, direkt und ehrlich. Nichts und schon gar nicht mich selbst und meine eigenen Worte zu ernst nehmen. Exit. Dieser Podcast ist wie Jazz, es geht los und ich weiß auch nicht was genau passiert. Themen, die ich anschneide, zwischen denen ich springe, bei denen ich den Faden verliere oder plötzlich schweige:Lockdown, Online und Digitalisierung, Social Media und die Suchtgefahr, die von ihnen ausgeht, Konsumgesellschaft und Kapitalismus, Stress, Bildung, Philosophie, „Bewusstseinskultur“ (Begriff des Philosophen Thomas Metzinger), Spiritueller Materialismus, Yoga und Meditation als Selbstoptimierung usw.

Wer mich gern unterstützen möchte, kann gern spenden hier: https://paypal.me/mubul?locale.x=de_DE Betreff: Spende Podcast 11-2020

Vielen Dank!

Neue Videos online: Live-Sessions auf YouTube mit Mindful Innovation

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Es gibt eine ganze Reihe neue Videos mit Talks und geführten Meditationen von mir online. Zusammen mit Mindful Innovation habe ich eine Reihe Live-Sessions für euch aufgenommen, die alle auf YouTube frei zugänglich sind. Hier ist das erste Video und die ganze Playlist gibt es hier.

Wir haben uns gedacht, dass es in Zeiten des Shut Down wegen Corona für uns alle wichtig ist, ruhig, geerdet und mental stabil zu bleiben, um mit Offenheit und Mut durch diesen Wandel gehen zu können. Wir erleben einen Rückzug ins eigene Heim, eine starke Vereinfachung und Entschleunigung unseres Lebens  – warum nicht diese Zeit nutzen, um auch über das Leben zu reflektieren, sich selbst Fragen zu stellen, achtsam zu werden und zu meditieren? 

Starken Ängsten, Emotionen, Verunsicherung und vielen sorgenvollen Gedanken in dieser Zeit zu begegnen, ist normal und es geht uns allen so. 

Wir wissen nicht, was auf uns zu kommt. Wir wissen nicht, wann wir unsere Freunde und Verwandte wieder besuchen und in die Arme schließen können. Wir müssen starke Einschränkungen in Berufs- und Privatleben hinnehmen. Das Positive an dieser Zeit ist, dass wir eine  Entschleunigung unseres Lebens erfahren, wie wir es viele von uns, noch nie erlebt haben. Darin schlummert auch großes Potential und transformatorische Chance für uns als Individuum und als Gesellschaft.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Originaltext: God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, Courage to change the things I can, and wisdom to know the difference.
— Reinhold Niebuhr, amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler

Dieser als “Gelassenheitsgebet” bekannte Text funktioniert auch wunderbar, wenn ihr nicht religiös seid, nicht an Gott glaubt oder spirituell eingestellt seid. In dem Falle könntet ihr es einfach für euch selbst und andere sprechen: ”Sven (bzw. XY), ich wünsche Dir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen … usw.”

Meditation und Achtsamkeitstraining hilft uns nicht nur mental und physisch gesund/stabil zu bleiben, sondern es hilft auch auch tiefer nach innen zu schauen, unsere Herzen zu öffnen, Altes loszulassen und neugierig und angstfrei in eine neue Zeit zu gehen, deren Gestaltung ganz offen ist und bei uns liegt.  

Jede Session hat ein Thema, zu dem es einen ca. 15 minütigen Impulstalk gibt, gefolgt von einer 10 minütigen, geführten Achtsamkeitsmeditation. Diese Übung ist einfach und kann von jedem mitgemacht werden, auch wenn keine Vorkenntnisse vorhanden sind.



Neue Termine
: https://www.mindful-innovation.org/li...

Keine Live-Session mehr verpassen: https://bit.ly/33L0LmW

Geduld und Fragen - das Zen von Rilke

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Malerei vom diesjährigen Achtsamkeitsretreat im LOTOS-Zentrum für Achtsamkeit in Dresden mit MBSR -Lehrer Markus Lööck.

Über die Geduld (von Rainer Maria Rilke)

Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären...

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit...

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.


Anmerkung: Diese Zeilen stammen aus einem Brief von Rainer Maria Rilke "an einen jungen Dichter"
(Franz Xaver Kappus), in dem sie eingestreut sind. Wer die hier vorliegende Fassung formuliert hat, ist unbekannt.
Der Titel "Über die Geduld" stammt jedenfalls nicht von Rilke selbst! Zum Brief: www.rilke.de/briefe/230403.htm

Quelle: http://www.dr-mueck.de/HM_Denkhilfen/Rainer-Maria-Rilke-Geduld.htm

Warum sind wir so "beschäftigt"?

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"Alle klagen darüber, so beschäftigt zu sein, dass sie gar keine Zeit mehr haben. Warum aber sind sie so beschäftigt? Es sind bloß ihre Illusionen, die sie beschäftigt halten. Wer Zazen [Sitzmeditation] übt, hat dagegen Zeit. Wer Zazen übt, muss versuchen, mehr Zeit zu haben als jeder andere."

- Kodo Sawaki, Zen Mönch

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Zen im Park // Sommer 2019

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.
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Liebste Leipziger!

Für alle die Interesse haben: Ich lade euch ein, diesen Sommer, zur Zen Meditation in den Park zu kommen.

Immer donnerstags und abhängig vom Wetter.

Treff gegen 19 Uhr im Palmengarten.
Start 19:30, bis ca. 21 Uhr.

Koordinaten: https://goo.gl/maps/uMDUCvdySw2Yd6sMA

Was machen wir?

Ich sage bisschen was zu Zen, leite Soen-Yu Atemübungen (sehr einfach zu lernen, Übungen sind ähnlich wie Tai Chi) und Meditation (Sitz- & Gehmeditation) und wir üben gemeinsam.

Bringt bitte eine Yogamatte oder eine Decke und auch ein Sitz- bzw. Meditationskissen/ Bänkchen mit. Wer sowas nicht hat, eine zweite Decke zusammengerollt, oder ein Reisenackenkissen um das Gesäß noch oben zu bringen hilft auch.

Bitte gebt mir vorher per Email Bescheid, falls ihr kommen wollt und schreibt kurz was dazu, ob ihr Meditationsanfänger oder Fortgeschrittene seid. bzw. was ihr praktiziert.

Wenn alles passt, sende ich Euch einen Link zu einer WhatsApp Gruppe (falls ihr das nutzt), die schnelle, unkomplizierte Absprache ermöglichen soll, da es im Sommer auch mal ordentlich gewittern kann oder ich vielleicht verhindert bin.

Ich freue mich auf Euch.

Sven

Achtsamkeit, Meditation, Entschleunigung für Kinder – wann und wie ist das sinnvoll?

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

 

Ich werde in letzter Zeit oft gefragt, ob ich Meditations-, Achtsamkeitskurse für Kinder bzw. für Eltern und Kinder anbiete. Das würde ich durchaus machen und es kann sehr hilfreich sein – doch nicht unbedingt, wenn den Kindern da etwas übertragen wird, wofür die Eltern zuerst selbst Verantwortung übernehmen sollten. In diesem Video versuche ich darauf einzugehen und möchte zeigen, in welchen Bereichen in das sinnvoll finde und wo ich es nicht sinnvoll finde. Kinder sind Kinder, und wie sie aufwachsen hat ganz wesentlich damit zu tun, wie wir auf sie einwirken, wie wir sie erziehen und wieviel Aufmerksamkeit, Ruhe, Kraft und Liebe wir ihnen schenken. Wenn wir diese Eigenschaften bei uns selbst vernachlässigen, woher sollen die Kinder die bekommen? Wir müssen den Anfang machen.

Switch Off means Switch On

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

More than ever people of all kinds are turning towards meditation and mindfulness practices. For a few years now I have been working as a regular meditation teacher in a German company for digital innovation and customer solutions with a size of 1200 employees.

As a Zen priest who intensively trained in Zen Centers and monasteries in Europe and Asia for more than 10 years, this is an interesting field to work in. Simply because I am listening, talking to and practicing with people, who approach meditation practice not merely from a spiritual angle. Most of the people I have been working with are not seekers for Awakening in a spiritual sense. Not in the first place or maybe not at all. They are neither Buddhists nor Zen. Some might be Christian, but most are not religious or spiritual at all. And yet, something has them keep coming back to my inhouse sessions, sit with me in silence for a while and also practice mindful breathing exercises known as “Seon Yu” in our Zen lineage first introduced from Zen Master Seung Sahn.

When I talk to people at a work place, I am talking about life in general. About my personal experience with stress and burnout working as a freelancer and entrepreneur (Zen priests need to support themselves). I talk about breathing, and the many ways how Zen taught me to be mindful from moment to moment, day after day. I don’t have to make it “Buddhism” and I don’t make it. I try to keep it simple and down to earth, but I am trying my best to keep the focus on showing people how very important empathy and compassion with others and oneself is, when it comes to being resilient and decreasing stress.

Even tough I went on the meditation path totally in a spiritual sense and my only focus always is Awakening, it actually doesn’t matter. Because at the base, it’s all the same: we are suffering. We are stressed out, we are not relaxed and we have a sense that something is not quiet right about that. That’s the bottomline. The only difference might be, how much, how deeply, how radical each individual is willing to live life as a honest expression to remove the root cause of suffering. For others and oneself.

So in this article I want to look a bit at how to deal with stress in our everyday lives. The questions that I always ask my clients to look into are some like:

What is stress?
Where does it come from?
What can I actively do to decrease stress?

Practicing meditation and mindfulness will help you dealing with stress. Period. In 2017 there is now so much high class scientific evidence that the benefits of meditation and mindfulness are simply out of question. It works and it’s proofed by science. You can read and study about that, if that’s your thing and if that helps you to find trust in these ancient meditation techniques.

One thing that still keeps coming up when I am talking to people at a workplace are issues and worries about “work-life-balance”. I guess I have used this term before also but actually such a thing doesn’t not exist and is just a marketing creation. Let’s forget that please. Life is a whole. It’s one thing and not two things. It’s just an idea that there is something called “work” and something else called “life” — as the imagined other shore, outside of work, where we are relaxed and peaceful and calm… Really? Does such a thing really exist?

Truth is, your very own breath is your very life and your breath is always the same, either at home or at work or in prison or in an imagined heavenly paradise of richness and power or whatever your paradise thing is.

The second you stop breathing entirely, thats whats we call “death”. So as long as you breath, thats what we call “life”. But the quality of your breath is changing, and you can notice that. Being aware of that, that’s the key for mindful living. Thats the point where you can actively do something. It’s right there, inside your breath where your life can become One — and already is One and always will be.

Most people still think that meditation is a difficult thing to achieve. Something that requires years of training and time spend in temples or doing long retreats in meditation centers. And for sure that is great and a very useful thing to do — no doubt about that. As with every skill, meditation technique is something you can train and you might see improvement over time, in the sense of stability, ease, patience, calmness, openness and endurance. But there is no guarantee because even if our body can sit properly on a meditation cushion for hours and hours, your mind is going off and you are just playing mind games.

There is no ultimate goal or achievement in true meditation. Just do it — that’s how Zen is teaching it. And thats good news! Because truth is also that being mindful, being aware — what meditation is — does actually not require much from you. It starts with a conscious breath. It’s as simple as that. Reflect on your relationship with breathing, come back to where you are now, and maybe you might want to ask yourself:

Am I aware of breathing or lost in the endless
chain of thoughts coming and going?

Do I feel my body right now?

Can I fully sense my immediate surroundings… 
like hearing the bird chirping outside the window?

I always remind people I work with like that:

I want you to come out of your head with your attention and come into your entire body, back into your senses. How does it feel? What do you notice? Are there any parts of your body being tight or sore? Do you feel tightness in your neck, your jaw, your back? Can you gently release this tension?

Being aware of your breath and by that coming back into your very human body helps you to relax and release physical tension in your body. So we need to learn to fully breath again, than we automatically know how to relax. It’s as simple and difficult as that.

Let’s imagine you bought a real good bottle of wine and you haven’t had wine in a long time. You are really excited about how it will taste. You remember the taste of wine and are really looking to the moment, when the wine meets your tongue and your palate. The moment arrives and with lots of attention and awareness you take your first sip. You smell the wine, you taste the aromas and you can sense the temperature of the fluid running down your mouth.

Now imagine breathing in like that. Imagine taking a simple breath with the same attention and the same joy as this first sip of this great wine. Approach your breath like that and you will know what awareness is. Fully paying attention to breathing while being at rest and openly sensing your surroundings — that is already mediation and the best medicine against stress.

I am always reminding people I work with, that we have an important responsibility, that today most of us have either forgotten or handed over to others or other things. It’s the responsibility to relax, to undo, to unwind, to be idle, to slow down. Because it’s not only healthy for your entire system, it is actually a necessity for you as a human being to really be fully functional as human being:

It’s the responsibility to give care to yourself as well as others. The kind of “care-giving” I want to talk about is not the selfish approach of “I don’t care about the world anymore, I have done enough for others now. So I only care about myself now and will do what is good for ME. This “I-my-me” mindset won’t help you to release stress, because you are not addressing the root cause of stress. The root cause of your stress is nothing else, than you being in conflict with reality. It’s nothing else than your very own relationship to your thoughts, emotions and beliefs about yourself and others. And it is at this very point, with your beliefs about your thinking and emotions, your relationship towards the content of your own consciousness, were meditation and mindfulness can help you:

  • to clearly see what is going on
  • to become more aware for your own needs and the needs of others
  • to rest in the moment and become more present, open and flexible

The “I-my-me” mindset is actually a great way to disconnect yourself from the world and by that you are actually going to increase the distress you might feel about being in the world. This view holds no true empathy and compassion towards yourself and others and it is based on the delusions that you and others are different things. You are not. Even todays science shows how everything is interconnected. It’s not a myth anymore.

Just take a look at how a kind gesture from a colleague or the hug from a loved one, a kiss from your your spouse can immediately boost your well being and immune system while receiving an angry shouting might cause anxiety with a large variety of physical symptoms. As human beings we are always connected through our actions with one another and we really have a choice in how we want to treat ourselves and others.

I want to encourage everyone to have compassion with oneself and others. I want you to connect with yourself and others by being aware, listening deeply, by being mindful for what is going on in your body and your mind. And to take action and slow down, when your body-mind system sends you signals, that it is time to slow down and rest.

Part of that taking action is reflecting on our compulsive behavior with technology and the increasing usage of smartphones in our daily life. We need to teach ourselves mindful behaviors with those things, because they clearly can have a negative and stress causing effect on our mental and physical health.

We need to learn again how to be without a smartphone, without feedback from social media or email. We need to learn how to simply be fluffy, vulnerable, non-thriving and open hearted in a society that often wrongly connects those qualities with “weakness”. I am here to encourage you to question those old beliefs, patterns and behaviors that society taught you and that actually might give you more suffering and damage your health than you can imagine.

It’s a responsibility that you have for yourself, to give care to yourself, because others might not do it, because they often don’t have the capacity themselves and are struggling with our modern demands — that includes your boss as well. You were being born human and with that comes a chance, for me personally it’s more than that, it’s a responsibility: to become a FULL human being.

You are not a machine, even tough we can function perfectly well as such. You are not designed to stupidly repeat other peoples thinking, desires and hopes. You are merely designed to become YOU. 100% You. In order to find that, you must go on a journey inside yourself. And all you need is a willingness to rest and to let go of of whatever is going on in your head and whatever stories you are believing in. All it takes is the willingness and curiosity to discover yourself and to ask your self a few simple questions, to deeply inquire them and to re-calibrate your view on life and the relationship to the thinking in your head.

What is life?
What is work?
What does it mean to be a social human being?
Who am I really?

I want you to ask yourself that and I want to invite you to re-discover what it means to be a human being before modern technology, social media and so on came into your life and suddenly became more demanding than three little children screaming for food.

It’s right there, where we will meet the root cause of stress and burnout, and it’s right there, where we can learn again, how to be simple, how to switch off and unplug ourselves from the many demands we might face, while actually switching on and truly getting in touch with life trough your very own breath.

Remember: it’s one life. How are you going to live it?

Relax. Nothing is under control. Anywhere.

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Coming back to Germany, Saxonia after 4 month in Asia, I recognize how many people here look worried, concerned, suffering. Yes, I have heard the news. I have heard, how unskillful and immature some people, especially in my beloved East Germany react on the challenging situation we are facing as a country. It's heartbreaking.

The taxi drivers are concerned, opening the conversation by complaining about the political situation, how good everything was back in the past, expressing their worries about the future… the many refugees, the politicians, the media, and now also Donald Trump.

“What is happing with the world?”, they ask.

Well, change is happening - as always. Maybe things are changing faster and maybe more dramatically now. Chaotic in a way. Old concepts and patterns don't hold anymore and quickly, radically need to be questioned and challenged. And yes, that's not exactly comfortable. But as far I as know from my own experience in life, being resentful towards change never works. And it maybe never worked for human beings in the entire history of this universe. It only leads to deeper conflict and suffering.

And this suffering is written in peoples faces, reflected in the way they hold and move their bodies, in the tone of their voices and the words they speak. There is fear, anger, impatience, uncertainty and aggression. And it's all understandable, yet holding all this negative emotions and energy won't help anybody. Also it's not necessary.

Germans are known for their great rationality and logic (look at German Philosophy), as well as for their great poetry and art. Germans are known for being super efficient, neat and responsible. They like to have things in order and under control. And now suddenly - Germans are facing an uncomfortable truth: we totally have no control… zero. Shit is hitting the fan. It's just happening and there is no easy solution, no comfortable plan to take away the pain - the pain of fast and unstoppable change. And that seems so very hard to except for some people. But again, being resentful, tight, hard and aggressive towards change won't help, but only lead into deeper suffering.

So what to do?

Relax. Open up. Except the fact that nothing is under control. Anywhere. Safe the energy and open up your heart and mind. Relax. And if you don't know how to do that, I have a suggestion: learn meditation. That's the best.

And if you don't want to try that, than maybe take a vacation in Thailand. If you want to experience, what being naturally relaxed, open hearted, soft, yet strong centered, gentle and flexible means, travel to one of the quiet islands of Thailand and learn from the Thai people. I am not joking, I mean that. Thai people seem so unconcerned and relaxed even though their own country is stricken by terror and conflict too and even though most individuals might have a hard working life or personal situation.

A Korean friend, who is working with Thai people now for a while, said to me recently "They are blessed, born to be relaxed." Their all embracing warm hearted smile, their open body language and fearless gaze will melt you. Get a coffee or a juice in the local areas, sit down and watch the people. Connect with them, connect with the given moment. Embrace it. Give yourself to it. And you might receive something beautiful, that can truly open your heart and mind. Relax into it. It's the only true way to make harmony - within yourself and in relationship to others.

Every culture has their own beat. Can you let go of yours and receive the given beat of the very moment? Can you give up control and allow it to happen? Can you let go of "I, my, me" of cultural preconceptions or ideas of what we think is "right" or "wrong", "correct" or "not correct"? Can you connect with what IS?

Look into people faces. Smile, let go of thinking, let go of control, resentment, open your heart and be taken by the power of not knowing what is happening next. Just let it happen. There is actually nothing you need to do anyway. Just be alert, awake, curious and compassionate with yourself and others. The rest is happening by itself. So allow it to happen, and just rest in the fearless openness of your own heart and mind. That's true relaxation.

Maybe than you can find this undisturbed quietness, a fearless resting in the openness of now, that you can see on the Thai peoples faces. Because you have it too. Everybody has it.

Relax. Nothing is under control. Be awake, alert, have compassion, but please be unconcerned.

Can you DO that?

Soen Yu - Atemübungen | Teil 1

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.

Soen Yu - Atemübungen von Zen Meister Seung Sahn

Um wahre Gelassenheit, tiefen Frieden und Entspannung realisieren zu können, müssen wir lernen Körper und Geist loszulassen. Dieses Loslassen kann natürlich auch ganz spontan passieren, wenn wir z.B. eine schöne, wohltuende Erfahrung machen, die es uns ermöglicht total zu entspannen. Doch wie lang hält das an - 10 Minuten, eine Stunde, einen Tag? Meist nicht so lang,  denn dann ändert sich die Situation und die Entspannung verschwindet schnell wieder. "Ent-Spannung" ist für viele Menschen an spezielle äußere Faktoren geknüpft, die dann Entspannung erst ermöglichen.

Was müssen wir tun, damit wir auch im größten Trubel entspannt und gelassen bleiben können?

Damit das möglich wird, ist es nötig Körper und Geist loszulassen. Dazu müssen wir oft erst einmal lernen, wirklich komplett im eigenen Körper anzukommen. Ankommen und in Ruhe genau da bleiben, wo wir sind … still verweilen ... ohne etwas bestimmtes zu tun, als einfach nur... sein.  

Klingt simpel, und ist plötzlich gar nicht so einfach, wenn man mal versucht eine volle Stunde ganz still zu sitzen, wach zu bleiben und zu entspannen. Oh, da wird es plötzlich laut im Kopf, Ärger taucht aus dem Nichts auf und der Körper schmerzt hier und da, die Beine schlafen ein und alles andere ist besser, bloß nicht mehr hier still sitzen müssen!!

Wenn wir vollkommen in unserem Körper angekommen sind, wenn wir nicht mehr gegen die physischen, mentalen und emotionalen Befindlichkeiten unseres Leibes kämpfen, können sich alle Spannungen im Bewusstsein und damit auch auf der physischen Ebene lösen. Dann können wir Körper und Geist tatsächlich loslassen. Dieses Loslassen ist ein tiefes Sich-Öffnen für das, was tatsächlich Hier und Jetzt ist. Wenn Körper und Geist vergessen, losgelassen sind, gibt es kein Heute, Morgen oder Gestern - nur noch die unfassbare Fülle des Moments, die direkt mit allen Sinnen erfahrbar ist. Reine, ungehinderte, unendliche Achtsamkeit, reines Ge-wahr-sein. Und das ist zutiefst heilsam, erholsam und - entspannend.

Ein wichtiges Mittel, um achtsam im eigenen Körper anzukommen, ist der eigene Atem. Deshalb möchte ich hier eine paar einfache und sehr effektive Atemübungen vorstellen, die jeder leicht lernen und praktizieren kann. Diese Atemübungen heißen „Soen Yu“ und wurden von Zen Meister Seung Sahn Sunim (1927 - 2004) gelehrt und von vielen seiner Schüler weitergetragen.

In diesem Video erklärt Zen Meister Dae Bong Sunim, diese Atemübungen im Detail (auf Englisch) und zum Mitmachen:

Soen You (Zen Wind) are breathing exercises created by Zen Master Seung Sahn in 1983 in order to help their zen students to balance their Zen meditation practice.

Nachfolgend habe ich die Übungen und die Informationen dazu noch einmal auf Deutsch zusammengefasst.


Allgemeines zu den Soen Yu Übungen:

Bei den Übungen im Sitzen, sitze bequem in stabiler Meditationshaltung, wie es Dir entspannt möglich ist. Lockere die Kleidung so, das Du bequem den Bauch einziehen und herausstrecken kannst.

Bei Übung im Stehen sind die Füße parallel und schulterbreit. Das Gesäß fällt locker nach unten und die Knie sind leicht gebeugt. Achte auf einen geraden Rücken und einen festen stabilen Stand.

Soen Yu sind Atemübungen, die aus dem Unterbauch kommen. Jede Übung fokussiert auf die Atmung aus dem Unterbauch, d.h. beim Einatmen wird der Unterbauch leicht herausgestreckt, beim Ausatmen wird der Unterbauch eingezogen.

Ziel dieser Übungen ist es, zu lernen, vollkommen aus dem Unterbauch zu atmen, so dass die Bewegungen der Bauchdecke beim Ein- und Ausatmen nur den Unterbauch bewegen.  

Der Unterbauch ist der Bereich unterhalb des Nabels. 4 Fingerbreit unterhalb des Nabels liegt ein Energiepunkt, der im Koreanischen Danjeon heißt, was „Energiegarten“ bedeutet. Hier bündeln sich mehrere Nerven- und Energiekanäle.


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Wie übe ich Soen Yu?

Es wird empfohlen, täglich zwischen 10-15 min zu üben. Damit die Übungen ihre Wirkung entfalten können und sich der Körper darauf einstellen kann, sollte man versuchen 2-3 Monate am Stück zu üben. Dann ist es möglich, ein starkes Danjeon bzw. Körperzentrum zu entwickeln.

Übe verschiedene Übungen, die Dir gefallen und praktiziere dann jede Übung einzeln für 4-5 min oder praktiziere eine Übung für 10-15 min.

 

Was gibt es bei der Übung zu beachten?

Übe langsam und mit Achtsamkeit. Wenn der Bauch schmerzt, dann presst Du zu sehr oder Du ziehst den Bauch zu stark ein. In diesem Fall, versuche entspannter und lockerer zu üben.

Die Atmung erfolgt durch die Nase. Lass die Atmung ganz natürlich und ohne Druck fließen. Wenn möglich, sollte die Ausatmung länger als die Einatmung sein. Atme langsam und vollkommen aus, so dass am Ende die Einatmung ganz von selbst wie ein Reflex erfolgt.  

Richte Deine Achtsamkeit auf den Atem. Versuche Deine Achtsamkeit immer wieder geduldig auf den Unterbauch zu lenken und spüre, wie sich die Bauchdecke durch den Atem hebt und senkt. Verweile dort mit Deiner Achtsamkeit.

Wenn sich Kopfschmerzen oder Schwindel einstellen, der Kopf rot oder heiß wird, dann ist die Energie nach oben gestiegen. Das kommt von zu viel Anstrengung und Druck. In dem Fall sollte man die Übungen beenden und sich anderen Dingen zuwenden. Die Energie geht dann von alleine wieder nach unten.

Wenn Du versucht die Energie bewusst mit Nachdruck nach unten zu bewegen oder zu pressen, wird das nur das Gegenteil bewirken und die Energie wird aufsteigen. Also immer wieder alle auftauchenden Gedanken und Emotionen sanft loslassen und mit Geduld und in Ruhe üben.


Soen Yu - Vorbereitung (im Sitzen)

Lege die Finger der rechten Hand auf das Danjeon (4 Fingerbreit unterhalb des Nabels).

Einatmen:        
- Unterbauch sanft herausstrecken

Ausatmen:
- Unterbauch einziehen und vollkommen ausatmen            
- dabei mit den Fingern leicht auf Danjeon drücken und der Bewegung nachspüren


Soen Yu - Übung 1 (im Sitzen)

Sitze entspannt in einer Lotusposition, im lockeren Schneidersitz oder auf einem Stuhl.
Lege die Hände entspannt auf den Knie.

Einatmen:       
- die Arme gehen nach oben
- die offenen Handflächen zeigen nach unten
- die Brust weit öffnen
                        
Ausatmen:         
- langsam die Arme senken, bis die Hände wieder auf den Knien liegen


Soen Yu - Übung 2  (im Sitzen)

Sitze entspannt in einer Lotusposition, im lockeren Schneidersitz oder auf einem Stuhl.
Die Hände sind gefaltet (wie in Gebetshaltung) vor der Brust.

Einatmen:       
- die Arme und Hände gehen gerade nach vorn und öffnen sich langsam
- die Handflächen zogen nach vorn, die Hände berühren sich und die Fingerspitzen zeigen nach oben (wie als ob man jemanden stoppen will)

Ausatmen:         
- die Arme und Hände gehen die gleiche Bewegung rückwärts, zurück zur Ausgangsposition
- wichtig: erst wenn die Hände wieder vor der Brust sind, endet die Ausatmung


Soen Yu - Übung 3 (im Sitzen)

Sitze entspannt in einer Lotusposition, im lockeren Schneidersitz oder auf einem Stuhl.
Die Hände sind gefaltet (wie in Gebetshaltung) vor der Brust.

Einatmen:       
- die Hände gehen gerade nach oben und öffnen sich langsam
- wenn die Arme ausgestreckt sind, zeigen die Handflächen nach oben
- die Hand ist so abgewinkelt, dass die Handfläche nach oben und die Fingerspitzen nach hinten zeigen

Ausatmen:         
- die Arme und Hände gehen die gleiche Bewegung rückwärts, zurück zur Ausgangsposition
- wichtig: erst wenn die Hände wieder vor der Brust sind, endet die Ausatmung


Ich hoffe, das hilft Euch. Klick hier um zum 2.Teil zu kommen.

Wenn Ihr Fragen habt, schreibt in die Kommentare oder schickt mir eine Mail.

Spiritueller Winter – Rückkehr zum Innersten

Added on by Sven Mahr | Zen Coaching.
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Es ist schon kalt in Seoul, Korea. Früh am Morgen ist die Temperatur um den Gefrierpunkt. Der Himmel ist strahlend blau. Ginkobäume mit kräftigen gelben Blättern säumen die Strassen. Ein Café-Laden (ähnlich wie Starbucks) reiht sich an den anderen auf den Seouler Strassen. Korea produziert einige der besten und köstlichsten Grüntees der Welt, die außerhalb des Landes fast unmöglich zu bekommen sind. Doch das ganze Land scheint mittlerweile süchtig nach Kaffee.

Eine der erfolgreichsten Café-Ladenketten in Seoul heißt „coffee beans and tea leaf“, kurz "coffee bean" genannt (man merkt schon daran, dass Tee hier nur noch den 2. Platz belegt). Eine Trendwende, die schon vor vielen Jahren einsetzte. Der erste Café-Laden heißt club espresso und eröffnete 1990 in Seoul. Dort wird mittlerweile im großen Stil selber geröstet und vorzüglicher Kaffee in allen denkbaren Formen zubereitet.

Vor vielen Jahren wurde Zen Meister Seung Sahn gefragt, warum die Koreaner wohl plötzlich mehr Kaffee als Grüntee trinken, und er antwortete, da die Menschen immer mehr Fleisch essen, steigt auch das Bedürfniss nach Kaffee - als Ausgleich von Yin und Yang. In Europa dagegen sinkt der Fleischkonsum und die Nachfrage nach Grüntee ist gestiegen. Interessant wie sich in Ost und West die Interessen und Geschmäcker verschieben.

Ich suche mir ein kleines, noch leeres Cafe aus, in dessen erste Etage die Morgensonne hinein scheint. Ich mag diese kleinen ruhigen Winkel, die man hier mitten im modernen seouler Großstadttrubel finden kann.

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Übermorgen fahre ich nach Mu Sang Sa, einem wunderbar gelegenen Zen-Kloster/ Internationales Zen Center in den Bergen, wo ich den Winter in einem intensiven Meditations-Retreat (Klausur) verbingen werde. Hier hatte ich 2008 mein erstes 90 Tage Sommer Retreat absolviert. Meine Erfahrung damit hatte ich hier in einem Interview geteilt.

Vom 15.11.2013 -15.02.2014 findet in allen Zen-Klöstern in Korea das traditionelle 90 Tage Winter Retreat statt - idealerweise eine intensive Zeit der Stille, in der sich alle Teilnehmer zusammen ausschließlich der Zen-Praxis widmen und den Klosterbereich nicht verlassen. Wecken ist 3:00 Uhr morgens und 22 Uhr geht das Licht aus. Zen-Mönche in Korea absolvieren traditionell zwei dieser 90 Tage Retreats (korean.: Kyol Che) pro Jahr, eins im Sommer und eins im Winter.

90 Tage ohne die alltäglichen soziale Kontake. Im Retreat ist die zwischen-menschliche Kommunikation auf das absolute Minimum beschränkt. Wer will schweigt komplett und kommuniziert per Sift und Zettel, wenn nötig.

Mich für bedeutet dass, es gibt keinen Computer, kein Smartphone, kein Internet, keine Musik, keine Filme, keine lustigen Abende miteinander. Es gibt kein äußerliches Entertainment - nichts, das einen davon abhalten könnte, komplett mit sich selbst allein zu sein. Oha. Dabei sind wir es doch so gewohnt der Langeweile - bewusst oder unbewusst- ständig zu entfliehen. Ein Retreat ist eine große Chance, einfach nur zu sein und wenn man sich darauf einlassen kann, dann kann man unglaublich schöne, tiefe und öffnende Erfahrungen machen. Abgeschieden von der Auswelt in der Winterzeit - innen wie außen. Das mag manchen Menschen Angst machen und das ist völlig in Ordnung. So sehr ich mich auch auf dieses Retreat freue, auf diese seltene Chance, so sehr habe ich auch Respekt davor.

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Retreat bedeutet, sich selbst, dem eigenen urmenschlichem Zweifel mit größter Achtsamkeit begegnen, sich allem zu öffnen und alles loslassen, sich mit dem ganzen Leib dieser menschlichen Geworfenheit (wie Heidegger es mal so schön nannte) hingeben und das Innereste, den Urgrund des eigenen Selbst zu erforschen.

W A S bin I C H? ... W A S ist D A S?“


Adyashanti hat in einem seiner Bücher darüber in wundervollen, klaren Worten geschrieben und vergleicht intensive entschlossene Praxis mit dem Winter und den Qualitäten, die der Winter mit sich bringt:

If you touch the sacred quality of winter inside yourself—that quality of everything returning to its most essential form—you find yourself falling off the end of the mind and into openness.

You will start to experience this by not resisting the wintertime and just going with it as it opens you. It can be tremendously revealing, tremendously liberating to just return, return, return. It takes courage to do this. You want to ask, “Who will I be? Will it be okay?” But just return to the essential. When you find the courage to allow yourself to return to the essential, you are actually returning to the very root of your own self. That’s the fullness that winter has to offer ...

People feel so vulnerable and put up defenses. But putting up defenses is like walking out into the starry night and trying to wrap a little coat around vast infinite space. The vastness just flies out through the arms and the hood. You have this silly little coat out in the vast space and protect yourself inside it and think maybe someday you will open the buttons and be spiritually liberated. Probably not. It’s more likely that someday you will stop identifying with the silly little coat. Free yourself of all limiting identities and embrace the infinite.
— (aus Adyashanti / „Emptiness Dancing“ / Kapitel 7 - Radiant Core, Seite 55-65)

Ich bin im Frühjahr zurück in Deutschland.

Doch erstmal kommt der Winter.

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