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Laudatio zur Ausstellung „Countdown“ - Reinhard Sandner, Villa Eschebach | Volksbank Dresden

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Eröffnungsrede anläßlich der Ausstellung “Countdown” mit Malerei, Grafik und Plastik des Dresdner Künstlers Reinhard Sandner, 24.01.2023, Dresden, Villa Eschebach | Volksbank Dresden-Bautzen eG.

Die Ausstellung wird bis zum 17.03. 2023 zu sehen sein: https://www.villa-eschebach.de/aktuelle-ausstellung/


Im März ’79, Tomas Tranströmer (schwedischer Dichter)


Überdrüssig aller, die mit Wörtern, Wörtern, 

aber keiner Sprache daherkommen,

fuhr ich zu der schneebedeckten Insel.

Das Wilde hat keine Wörter.

Die ungeschriebenen Seiten breiten sich nach allen Richtungen aus!

Ich stoße auf Spuren von Rehhufen im Schnee.

Sprache, aber keine Wörter.


Mit diesem Gedicht wäre schon alles gesagt und ich könnte hier eigentlich aufhören zu sprechen und sie in die Stille und sich selbst mit den Bildern überlassen. Bilder, die Sie als Besucher heute hier entdecken und staunend oder interessiert betrachten mögen, so wie „Rehhufen im Schnee“, von denen im Gedicht die Rede ist. Oder sie gehen durch die Ausstellung wie, als wäre es „ein Waldspaziergang, bei dem Sie Pilze finden“ oder wie als wäre es ein Tauchgang, auf dem Sie schnorchelnd die marine Vielfalt bestaunen. Ich denke, das wäre dem Künstler viel lieber als 10.000 schlaue Worte, denn…

Das Wilde hat keine Wörter. 

Wörter auch in der Poesie, sind nur ein Deuten auf eine direkte Erfahrung, die wir als Menschen nur selbst machen können. Hingucken muss man schon selber! Ich kann Ihnen die Bilder von Herrn Sandner in ihrer Tiefe nicht erklären, aber ich kann zumindest mit ein paar Worten versuchen, etwas über diese Bilder mit Ihnen zu teilen, was ich in über 20 Jahren Freundschaft mit Herrn Sandner beobachten durfte:

Durch meinen Onkel den Künstler Paul Ghandi, hatte ich das Glück Sandner schon frühzeitig kennenzulernen, ich war vielleicht so 19 oder 20 Jahre alt und gerade selber aktiv im künstlerischen Schaffen. In Sandners Bildern und besonders seiner Grafik, sah ich etwas mir längst Vertrautes. Seitdem hat sich diese für mich immer wertvolle Freundschaft entwickelt und ich bin dankbar über diese vielen Jahre mit Sandner im Austausch sein zu dürfen. Dabei konnte ich auch seinen Weg als Mensch und Künstler begleiten und beobachten, und vielleicht möchte ich davon ein wenig sprechen, denn was sich hier in den letzten 20 Jahren und besonders in den letzten 10 Jahren ins Sandner künstlerischem Werk entwickelt hat, erfüllt mich immer wieder mit Erstaunen.

Es war 2019 als Sandner mir bei einem Besuch in Lauchhammer einen Gedichtband zeigte, aus dem wir uns gegenseitig vorlasen. Ebenjene Gedichtsammlung des schwedischen Dichters Tomas Tranströmer in der ich dann das Juwel entdeckte, das ich Ihnen gerade vorgelesen habe. Und tatsächlich war die Poesie immer etwas, das mich mit Sandner verband: Poesie, Kunst, Film, Musik, das ganze Leben… das Echte, das Unmittelbare, das Wilde. Unverfälscht, unangepasst, unbequem, uneingeschränkt und unvernünftig, dabei auch immer behutsam. 

Sandners Bilder schöpfen aus dem Ganzen, dem ungetrennten Eins-Seins im Hier und Jetzt. Öfters haben wir still zusammen gesessen und einfach in die Natur geschaut, lange Spaziergänge durch Wald und Wiesen unternommen in Verbundenheit für die Schönheit der Natur, die uns umgibt und durch uns atmet. Lauschen und schauen in der Natur, das kann Sandner gut, und da kommen auch viele seine Bilder her: aus einer Verbundenheit mit der Natur, eine Natur, die wir selbst sind, mit den Wort des Poeten Gary Snyders:

„Die Natur ist kein Ort zum Besuchen. Sie ist unser zuhause.“ - Gary Snyder

Sandners Bilder sind für mich keine Bilder, die vom Intellekt gewollt, aus dem Kopf in die Hand gelenkt und dann auf die Leinwand projiziert werden. Vielmehr ist Sandner für mich persönlich einer der authentischen Künstler, die sich auf eine kindliche, humorvolle und geduldige Art einen Zugang zum unerklärlichen Mysterium des Seins bewahrt haben. Das kann man nicht denken, dass kann man nur erfühlen und staunen, denn….

Das Wilde hat keine Wörter. 

“Le sacre du printemps”, Reinhard Sandner, 1994

Diese Bilder sind für mich vielmehr unmittelbares Zeugnis eines Lebens, das sich staunend und anmutig in stiller Betrachtung versenkt, sich dann spontan kreativ reflektiert und verschmitzt immer wieder neu erschafft. Dazu braucht es ein offenes, mutiges Herz und gutes Bauchgefühl. So ein Leben versagt sich der Norm und der festen Kontrolle. Der Künstler gibt sich hin, an das Ganze, die Welt, die Natur, das Leben: davon erzählt uns z.B. das Bild “Le sacre du printemps” („Das Frühlingsopfer“), ein Titel nach dem gleichnamigen Ballett von Stravinsky: Hingabe an den Augenblick, Sandner nannte es in einem Gespräch „das Verschworensein gegenüber dem Schicksal.“

Um solche Kunst hervorbringen zu können, braucht es Autonomie, da muss viel Raum bleiben, Raum zum ruhigen Atmen, Raum zum intensiven Lauschen, zum Rumblödeln und zum endlosen selbstvergessenen Betrachten des ewigen Kommen und Gehens… „Löcher in die Luft starren“, wie Sandner es nennt. Seine größeren Werke entstehen zwar meist im Atelier, atmen aber immer diesen Raum in liebevoller Verbindung mit der Erde und dem Himmel, den Pflanzen und Tieren des Waldes, der Wildnis eben. Und hier und da finden wir sogar auch Grafiken und kleine Formate, die direkt vor Ort in der Natur entstanden sind.

Die Farben der Bilder spiegeln das wider: Elementar. Feuer, Wasser, Erde, Luft. Sandners Bilder atmen diese naturverbundene Energie. Seine Gemälde sind für mich Zeugnisse dieses beobachtenden Schweifens durch endlose Landschaften, sowohl äußerlich als auch innerlich. Das der Tagebau und die alten Braunkohleabbaugebiete eine große inhaltliche und biografische Rolle in Sandners Werk spielen, das wird ganz deutlich, wenn sie sich die Farbpalette der Gemälde einmal genauer ansehen: fahren sie mal an einem trüben, verregneten Tag nach Weißwasser und klettern Sie hoch auf den Aussichtsturm am Tagebaugebiet Nochten. Als ich da vor 2 Jahren stand und über die aufgebrochene Landschaft schaute, schien es, als blickte ich direkt ins Sandners Farbpalette: ocker, gelb, braun, viele Grüntöne, grau und schwarz. Und wenn der Himmel aufklart, da haben Sie auch die schönen Blautöne.

Tagebau Nochten, Weiswasser. Photo: Sven Mahr, 2020

Tagebau Nochten, Weiswasser. Photo: Sven Mahr, 2020

Tagebau Nochten, Weiswasser. Photo: Sven Mahr, 2020

Der Tagebau legt tiefere, verborgene Schichten und Bodenschätze frei. Das Schaufeln und Bohren in die Tiefe reißt Wunden in die Landschaft und legt so die Kostbarkeiten frei, die sich in ihrer Tiefe verborgen halten. Nun… ist der Maler hier nicht auch genau das? Ein schürfender, geduldig in die Tiefe grabender wohl gemeinten, der sich an sich selbst abarbeitet und nach innen in seine seelische Tiefe schürft?

Welche Schätze dieses bewußte eigene Schürfen und manchmal auch das ungewollte, plötzliche und schmerzhafte Aufreißen der inneren Landschaft zu Tage fördert, dass kann man ganz besonders an den Bildern in Sandners Werk sehen, die nach 2011 entstanden sind, als er seine geliebte Partnerin plötzlich verabschieden musste. Schmerz und Trauer haben damals die innere Landschaft geprägt und verändert… doch die Liebe stirbt nie, Liebe ist ewig, kraftvoll und ist immer Licht. Und dieses Licht brach sich durch die Wunde im Herzen Bahn und brachte leuchtende Diamanten aus der Tiefe an die Oberfläche.

“Chor”, Reinhard Sandner, 2012, Acryl auf Leinwand

“Zäsur”, Reinhard Sandner, 2012, Acryl auf Leinwand

Ich weiß noch, wie ich sprachlos auf die neuen Werke schaute, die Sandner ab 2014 in Ausstellungen zeigte. Plötzlich war die Palette so hell geworden, hier und da blitze sogar die nackte Leinwand durch. Farbenfroh und mit energischem Pinselschwung fand sich ein zartes, neues Schmunzeln auf der Leinwand ein. Die Farben schmolzen förmlich auf die Leinwand, feste Formen verwandelten sich mehr und mehr in einen fließenden Strom. 

Ich sah plötzlich eine neue Lebensfreude und viel kindliche Vitalität in den vielen kleinformatigen Gemälden. Diese Wandlung zeigte mir damals, dass wir immer dann, wenn wir am Verletzlichsten sind, auch der Liebe und dem Licht am Nächsten stehen. Der Sänger und Poet Leonard Cohen drückt es mal so aus:    

“Läute die Glocken, die noch klingen können.
Vergiss deine wohl gemeinten Darbietungen.
Da ist ein Riss, ein Riss in allem
Doch das ist der Spalt, durch den das Licht einfällt.“

― Leonard Cohen, Song Anthem 

“Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in.”

― Leonard Cohen, Song Anthem 

Auch wenn viele Bilder auf den ersten Blick abstrakt anmuten, bei näherer Betrachtung finden wir auch immer wieder figürliches, menschliche Gestalten, Frauen, Kinder, Tiere  und lustige koboldartige Figuren, wie z.B. in “Restritter” (1993) ziehen sich durchs Sandners ganzes Schaffen. Besonders das Kind und das Kindliche taucht als Thema, als Sinnbild für das Verletzliche immer wieder auf z.B. in “Gegen die Ignoranz das konvexe Glas” (1994)

“Restritter”, Reinhard Sandner, 1993

“Gegen die Ignoranz das konvexe Glas”, Reinhard Sandner, 1994

Es ist dieses alterlose Kindliche, in dem sich das künstlerische Staunen wiederfindet und indem sich das ungezähmte Wilde, als ursprüngliche Kraft mit einem Kichern und blitzenden Augen manifestiert. Genau da, ist es zu finden, das Wilde, das keine Wörter hat.

Diese Ausstellung mit mehr als 60 Werken, die eine Schaffenszeit von den späteren 80er Jahren bis heute umspannen, ist eine einzigartige und großartige Möglichkeit sich mit der Arbeit und dem Wirken von Reinhard Sandner vertraut zu machen. 

In der Ruhe liegt die Kraft – Burnout ist keine Option.

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Wenn der Burnout erstmal kommt, ist es zu spät. Die Erholung von einem Burnout kann erfahrungsgemäß Jahre dauern und geht meist mit großen Umwälzungen in Berufs- und Privatleben einher. Das ist schmerzlich für die Person, die den Burnout erleidet und kostet das Unternehmen viel Geld, verursacht durch die Krankheit, die Arbeitsunfähigkeit und mögliche Wiedereingliederungskosten der betroffenen Person. Umso größer der Schaden, wenn eine Führungskraft davon betroffen ist, dann hängt wohlmöglich das Wohl einer ganzen Abteilung oder des Unternehmens davon ab. Nun muss man sich fragen, warum es überhaupt soweit kommen muss?

Es braucht dringend einen Sinneswandel in der Führungsriege.

Es ist selbst aus unternehmerischer Sicht mehr als verwunderlich, dass angesichts der hohen oft stressbedingten Personalausfälle, der Anzahl der Überstunden und der offensichtlichen Überlastung von Psychotherapeuten, immer noch kein signifikant wahrnehmbarer Sinneswandel in der Köpfen und Herzen der Führungskräfte, CEO’s und Firmeneigner eingesetzt hat. Viele Betriebsräte und HR-Manager mögen ihr Bestes geben, doch von grundlegenden Veränderungen  in Richtung „die Gesundheit aller Mitarbeiter steht an erster Stelle, denn Ihre Kraft ist die Kraft des Unternehmens“ sind wir offenbar noch weit entfernt. Mindfulness (Achtsamkeit)-Konferenzen gibt es mittlerweile etliche auch in Deutschland. Das Wort "Achtsamkeit" liegt im Trend und etliche Coaches und Berater springen derzeit auf den Zug auf und wittern das schnell verdiente Geld. Meditation und Achtsamkeit ist ein Gebiet, auf dem es Jahre von Übung, Vertiefung und Führung durch erfahrene Meister braucht, bis man soweit ist, es auch selbst in aller Tiefe und Vielschichtigkeit vermitteln zu können. Das lernt man nicht in 2-3 Monaten Selbsthilfekurs.

Das Potenzial, das in dem Thema "Achtsamkeit in Unternehmensführung" liegt, wird aus meiner Sicht noch lange nicht voll genutzt oder weitgreifend angewendet. Das sind bisher nur Babyschritte, während die technologische Entwicklung und die Märkte mit Riesenschritten davonrennen… da klafft eine Lücke, die nur mit tiefgreifendem Hinterfragen und mutigen Veränderungen verkleinert werden kann. Die Wurzeln dieses Problems liegen tiefer. Da müssen wir ran. Immer wieder höre ich von Freunden und Bekannten das Gleiche, wenn ich nach dem aktuellen Stand des Betriebsklimas und der Stimmung der Mitarbeiter frage:

„Ja, wir machen schon viel in unserer Firma für unsere Mitarbeiter: Workshops zu Stressmanagement, Seminare, Vergünstigungen für Fitnessclubs, mal ein Yogakurs, Saft- und Salatbars, Ruhebereiche etc. …  aber weißt du Sven, ehrlich gesagt, da ändert sich nicht wirklich was. Das flackert kurz auf, alle sind begeistert und dann geht doch alles wieder so weiter wie vorher und die Leute sind wieder krank, schnell gereizt und dauergestresst.“

Wer in 2018 immer noch glaubt, dass man mit dem Top-Down Model und einer Höher-Schneller-Weiter-Mentalität nachhaltig Gewinne erwirtschaften kann, ohne massiv Raubbau am Menschen zu betreiben, der sieht offenbar nicht oder will nicht sehen, welche Nebeneffekte unser Umgang mit unseren technologischen Errungenschaften und Social Media Nutzung auf unser Bewusstsein und soziales Wohlbefinden haben (dazu empfehle ich: The Distracted Mind- Ancient Brains in a High-Tech World, by Adam Gazzaley and Larry D. Rosen, 2016, MIT Press https://mitpress.mit.edu/distracted.).

Das gilt für alle Parteien gleichermaßen, für die Führungskraft, den CEO und den Angestellten. Das Zauberwort ist "Eigenverantwortung". Ohne bei sich selbst zu beginnen, und tatsächlich selbst Verantwortung zu übernehmen, werden Schmerzen weder geheilt, noch gelöst. Stattdessden werden Schmerzen oft betäubt, umverteilt und so weiter verbreitet. Wer es nicht schafft Eigenverantwortung zu übernehmen und sich selbst zum Innehalten zu bewegen, läuft Gefahr auszubrennen oder führte eben andere ins Feuer.

Die Mitarbeiter eines Unternehmens sind seine wichtigste Ressource. Alles steht und fällt mit Ihrer Kraft. Wenn ich als Chef permanent Druck ausübe, auf mich selbst und alle um mich herum, schaffe ich eine Arbeitsatmosphäre, die geprägt ist von Leistungsdruck, und dahinter verbirgt sich nichts anders als die existentielle Urangst und Furcht vor Versagen und Scheitern. Innovation und Kreativität haben so nicht den Hauch einer Chance. Es mangelt an Gelassenheit und der Kraft, Ruhe und Freude, die aus dieser Gelassenheit erwachsen kann. Dadurch geht sehr viel menschliche Lebensqualität verloren. Was nützt das gefüllte Konto, wenn ich abends mit Schnappatmung im Bett liege, und ich mich vor dem morgigen Meetingmarathon oder der Präsentation fürchte? Wollen wir wirklich so leben oder andere in so ein Leben führen?

In der Ruhe liegt die Kraft.

Achtsamkeitstraining und regelmäßiges, tägliches Meditieren ist wahrscheinlich die beste Vorsorge vor Stress und Burnout. Anhalten, langsam werden, tief und ruhig atmen, achtsam im Moment sein, einfach lauschen und zur Ruhe kommen in Körper und Geist. Einfach Menschsein, ohne Entertainment, Ablenkung und vorallem ohne Smartphone in der Hand. Meditieren bringt dich in Kontakt mit dir selbst und damit in Kontakt mit den Qualitäten deines Seins, die du im Stress nicht mehr voll wahrnehmen kannst: Ruhe, Vertrauen, Frieden, Mitgefühl, Kraft. Gerade wenn du oft gestresst bist, brauchst du das mehr als alles andere - und doch rennen die meisten vor sich selbst weg, empfinden das stille Sitzen als unangenehm und können nicht entspannen. Das geht auf lange Sicht niemals gut. Du bist nicht schlauer als dein Körper und der wird dir dann psychosomatische Signale senden und dich ggf. außer Gefecht setzen - du wirst krank, psyschisch oder physisch, meistens geht das zusammen.

Viele Menschen haben sich heutzutage leider schon an den permanenten Stresshormon-Überfluß gewöhnt. Bluthochdruck, Depression, Angstzustände, Reizbarkeit, Aufmerksamkeitsdefizit, schlechter Schlaf sind z.B. deutliche Zeichen, das der Stress schon chronisch geworden ist.
Regelmäßig, täglich für 20-30 min zu meditieren hilft mehr, als du dir vorstellen kannst. Die Neurowissenschaft belegt das neuerdings mit Studien. Nicht nur wird dein Blutdruck ganz von allein wieder runtergehen, und der Stresshormonausstoss wird gesenkt, du wirst über die Zeit auch lernen deiner Intuition (Bauchgefühl) mehr zu vertrauen, als dem ständigen, oft angstgesteuerten Gebrabbel in deinem Kopf:

"Ich bin nicht gut genug! Ich muss besser werden, mehr verdienen, mehr Anerkennung bekommen, sonst..." ... "Oh Gott, was mach ich nur, wenn ich den Job verliere...?"

Die Wissenschaft ist heute soweit, dass diese Thesen anhand von biometrischen Daten und den bildgebenden Verfahren der Neurowissenschaft gestützt werden kann – am Ende des Artikels finden sich einige Links mit mehr Informationen.

Wenn ich mit wachem Bewusstsein, gut ausgeschlafen und entspannt auf Arbeit komme und mich in einem Arbeitsumfeld bewegen kann, in dem alle sich gegenseitig respektieren, unterstützen und sich gemeinsam bemühen den Druck rauszunehmen und mehr Gelassenheit zu kultivieren (ggf. durch Achtsamkeits-/Meditationspraxis), dann werden auch Konfliktsituationen leichter zu lösen sein. Nein, das ist nicht utopisch. Alles was es braucht ist ein grundlegender Sinneswandel – die wissenschaftliche Faktenlage ist mittlerweile mehr als hinreichend überzeugend.

In einem Unternehmen das Gelassenheit, Respekt, Achtsamkeit, Empathie und Mitgefühl kultiviert wird es mehr Raum für Innovation, Freude, Humor und Kreativität geben. Aus dem einfachen Grund, das ein entspanntes, offenes und konzentriertes menschliches Bewusstsein schlichtweg kreativer und damit auch wesentlicher effektiver ist, als ein unter Druck stehendes, von Angst gesteuertes und von Stresshormonen überflutetes Nervensystem. Stress erzeugt nur noch mehr Stress. Die Neurowissenschaft zeigt, dass die Bereiche im menschlichen Gehirn, die bei Stress aktiviert werden, sich bei dauerhaftem Stress allmählich vergrößern, was das Empfinden von Stresszuständen nur noch verstärkt. Und es gibt nur ein dauerhaft gesundes Mittel dagegen:

Langsamer und achtsamer werden.


Weitere Informationen zum Thema:

Wirtschaftwoche // Resilienz- Die Auszeit ist die wichtigste Zeit des Tages
http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/resilienz-die-auszeit-ist-die-wichtigste-zeit-des-tages/20717924.html

Warum Meditation? // Psychologe Ulrich Ott von der Universität Gießen
https://www.dasgehirn.info/handeln/meditation/warum-meditation

MIT Press // The Distracted Mind-Ancient Brains in a High-Tech World
https://mitpress.mit.edu/distracted

NEWS.HEART.ORG // Meditation may decrease the risk of heart disease
https://news.heart.org/meditation-may-decrease-risk-heart-disease/

TED Education // How stress affects your brain - Madhumita Murgia
https://ed.ted.com/lessons/how-stress-affects-your-brain-madhumita-murgia

Huffingtonpost // Why Idleness Paves the Way for Your Success (Yes, Really!)
https://www.huffingtonpost.com/tasha-eurich-phd/give-your-brain-a-break-w_b_5752572.html

Mindful.org // How to Apply Mindfulness to the Creative Process/ The key to optimizing the creative process is balancing the brain networks.
https://www.mindful.org/apply-mindfulness-creative-process/

Wissenschaftliche Studien:

A randomized controlled trial on effects of the Transcendental Meditation program on blood pressure, psychological distress, and coping in young adults.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19798037

Alterations in Resting-State Functional Connectivity Link Mindfulness Meditation With Reduced Interleukin-6: A Randomized Controlled Trial
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006322316000792